Freitag, 7. Oktober 2011

Samli geht es sehr gut...

...sie hat nur mit den Folgen ihres langen Ausflugs zu kämpfen.

Lange haben wir gebraucht, um sie wieder hochzupäppeln, teilweise mussten wir sie auch zwangsfüttern. Auch hat sich ihr Verhalten seit dem Unfall geändert: Sie ist ängstlicher, ruhiger, nicht mehr so anhänglich wie zuvor. Bei Stress putzt sie sich die Gesäugeleiste kahl. Einen Leberschaden hat sie vermutlich von der langen Hungerperiode zurückgetragen, auch die Nieren sind in Mitleidenschaft gezogen.

Doch all das wiegt nichts angesichts der Freude, die wir über ihre Rückkehr empfinden. Ich bin jeden Tag dankbar und werde Samli nie wieder aus den Augen lassen. So ein großes Glück hat man wohl nur einmal im Leben!

Inzwischen geht es ihr sehr gut. Sie spielt ausgiebig mit Knulla und liegt gerne den ganzen Tag auf dem Schoß meines Freundes. Nur streicheln lässt sie sich nicht immer gerne. Es wird bestimmt noch eine Weile dauern, bis Samli wieder ganz die Alte ist. Doch wir tun alles in unserer Macht stehende und sind zuversichtlich, dass sie die Kraft hat diese Erfahrung zu verarbeiten.

Ich denke, die Bilder sprechen für sich.









Samstag, 6. August 2011

So sieht ein Happy End aus.

Ein Vorgeschmack auf bessere Zeiten... 


Zur Zeit wiegt Samli nur 1.200g und ist noch sehr mitgenommen von ihrem Abenteuer. Sie hatte am Kopf sicher hundert Zecken. Sobald sie sich ein bisschen erholt hat, werde ich mehr Fotos schießen, aber das Elend müssen wir ja nicht noch in Bildern festhalten.

Mittwoch, 3. August 2011

Samli ist wieder zuhause!

Nach fast fünf Wochen Abwesenheit haben wir Samli gestern wieder gefunden!

Ich hatte kaum noch an einen guten Ausgang dieser Zeit gehofft. Aber gestern Mittag ging mein Freund auf den Balkon und blickte, einem Bauchgefühl nachgebend, hinab. Genau in diesem Augenblick lief sie dort unten auf der Wiese entlang! Sofort hetzte er runter, während ich sie von oben im Auge behielt.
Sie versteckte sich unterm untersten Balkon, als sie seine Schritte herannahen hörte, er krabbelte hinterher. Als ich die beiden zusammen wieder hervorkommen sah, war das noch viel schöner, als ich es mir vorgestellt hatte.

Sie ist zuhause!

Die schwierigste Zeit unseres Lebens ist plötzlich vorbei. Es war so überwältigend, mir fehlen noch immer die Worte. Die erste Viertelstunde war sie völlig durcheinander, saß unter dem Wäscheständer und maunzte. Dann fraß sie ausgiebig. Seither ist sie unendlich verschmust und ununterbrochen bei uns.
Dünn ist sie geworden, richtig ausgemergelt. Jede Rippe kann man ertasten. Und Zecken hat sie, am linken Ohr waren es über dreißig. Zum Tierarzt sind wir trotzdem noch nicht gegangen, wir wollten ihr ein wenig Ruhe gönnen.

Unsere andere Katze ist augenscheinlich verwirrt. Sie beobachtet Samli sehr sehr skeptisch und knurrt, sobald sie ihr zu nahe kommt. Doch auch Knulla wird sich wieder beruhigen.

Heute Nacht hat sie in unserem Bett geschlafen. Das war unbeschreiblich, denn dort hatte ich sie am meisten vermisst...

Wir bedanken uns bei allen, die uns beigestanden, unterstützt oder mit Hinweisen versorgt haben! 

Montag, 1. August 2011

Samli wird vermisst - Wer hat sie gesehen?



Unsere Katze Samli ist in der Nacht vom 12. auf den 13. Juli aus dem 8. Stock vom Balkon gestürzt. Wir haben sie im Morgen des 13.7. im Wald in der Nähe des Schweinsbrunnens gesehen. Leider war sie so geschockt, dass sie vor uns weggelaufen ist. 

Wir befürchten, dass sie verletzt sein könnte und müssen sie dringend finden, damit sie tierärztliche Hilfe bekommen kann. Vielleicht hat sie sich im Unterholz des Waldes verkrochen oder treibt sich in der Nähe des Parkplatzes vom Jellinekplatz herum.

Samli ist sehr auffällig: Sie hat halblanges Fell und die typische Fellzeichnung einer Siamkatze. Ihre Augen sind blau. 

Wenn sie Samli gesehen haben, melden Sie sich bitte umgehend bei uns! Die Katze ist uns das Liebste auf der Welt und wir tun alles, um sie wieder zu finden. Bitte helfen Sie uns dabei und halten Sie die Augen offen, wenn Sie im Wald spazieren, joggen oder Ihren Hund ausführen!  
Es gibt einen Finderlohn!

Hinweise bitte an:  schwefelfell@yahoo.de

Sonntag, 31. Juli 2011

Samli ist irgendwo da draußen...

Heute Nachmittag erreichte mich ein Anruf: Samli wurde auf einem Stein im Gestrüpp unweit des Schweinsbrunnens von einem lieben Mann gesehen. Er versuchte sie zu fangen, aber natürlich entwischte sie. Das war der erste Hinweis seit Wochen!
Ich machte mich sofort auf den Weg und suchte die Gegend rund um die Stelle ab. Leider ist gerade dort das Gebüsch sehr dicht, sodass man kaum einen Meter weit sehen kann. Gefunden habe ich sie nicht, dafür aber von zwei Leuten gehört, dass sie Samli vor einer halben Stunde in der Nähe gesehen hatten.
Wir wissen jetzt sicher, dass sie noch lebt. Sie ist im Wald, direkt hinter unserem Haus. Das Wetter ist schlecht und ihr Fell wird nass sein. Sie muss sehr großen Hunger haben. Ich hoffe, dass sie das vielleicht etwas unvorsichtig werden lässt. Warum nur sehen immer andere unsere Katze, nie wir selbst?

Trotzdem habe ich neue Hoffnung. Heute war ein guter Tag. Mein Herz ist dort draußen, es wartet auf mich. Ich werde niemals aufgeben. Ich werde es finden.

Montag, 18. Juli 2011

Samli wurde gesehen!

Eine Anwohnerin der Bothestraße rief mich gerade an. Sie hatte hervorragende Nachrichten, die uns wieder hoffen lassen:

Samli war schon zwei Mal bei ihr zu Besuch. 

Sie ist sich ziemlich sicher, dass es unsere Katze war. Es kann sich zwar immer noch um ihren Doppelgänger handeln - die Katze, die Samli ähnlich sehen soll und in der Bothestraße lebt -, aber wo gibt es schon Thaikatzen mit langem Fell? Eine Heilige Birma käme höchstens in Frage, doch Birmas haben meistens weiße Pfoten und sind auch kräftiger gebaut als unser halbes Hähnchen. 

         

(Oben der direkte Vergleich)

Bitte drückt uns ganz fest die Daumen! Wenn es hell wird wollen wir uns in der Gegend noch mal genauer umsehen und weitere Zettel aufhängen. Vielleicht wird alles gut...


Knulla vermisst Samli

Sie schreit seit Tagen, stundenlang. 


Man kann sie höchstens durch Streicheln beruhigen (so anhänglich war sie noch nie). 
Vor allen nachts ist es schlimm. Sie läuft dabei immer den Flur auf und ab und zum Balkon, als suche sie nach ihrer Freundin. Es bricht das Herz sie so leiden zu sehen. 

Samlis letzte Bilder

Wir lieben sie so sehr.







Sonntag, 17. Juli 2011

Protokoll

Was bisher geschah...
(Wird aktualisiert!)



Tag 1 - 12. Juli
  • ca. 23 Uhr: Samli fällt vom Balkon
  • wir suchen sie im Wald und vor dem Haus, haben jedoch kein Licht und benutzen behelfsmäßig eine Kamera
  • folgendes Zufallsfoto wird geschossen (wir sind uns uneinig, ob es Samli sein könnte): 


Tag 2 - 13. Juli
  • ca. 6 Uhr: Ich entdecke Samli im Wald an der Weggabelung, sie scheint äußerlich unverletzt, doch sie läuft vor mir weg
  • den gesamten Vormittag suchen wir sie erfolglos im Wald
  • ich benachrichtige Hausmeister, Förster, Tierheim, Katzensuchdienst, einen Tierschutzverein (der mich seitdem sehr lieb unterstützt) und telefoniere alle Kliniken und Ärzte ab
  • nachmittags holen wir unsere andere Katze und gehen mit ihr im Wald spazieren, wovon Samli sich leider auch nicht anlocken lässt 
  • später platzieren wir eine Transportbox mit Futter am letzten Sichtungsort
  • abends kommt eine Freundin und hilft uns beim Suchen bis spät in die Nacht
  • es regnet den ganzen Tag und auch nachts in Strömen

Tag 3 - 14. Juli
  • im Morgengrauen besuchen wir wieder die Stelle, an der ich Samli gesehen habe, das Futter ist restlos aufgefressen
  • wir gehen jetzt jede Stunde raus und durchsuchen den Wald, laufen aber nicht mehr dauernd planlos umher
  • wir erstellen Suchplakate und diese Internetseite
  • wir verteilen die Zettel in der näheren Umgebung, im Wald und in Briefkästen
  • in einem Forum engagieren sich ganz viele Leute für mich und verbreiten den Link (Danke!)
  • auch die Suche in der Abenddämmerung mit unserer anderen Katze und die nächtliche Tour bleiben erfolglos

Tag 4 - 15. Juli
  • wir verbringen die halbe Nacht im Wald an der Weggabelung, warten dort im Dunkeln von 3.00-6.00 Uhr, später holen wir Knulla (unser anderes Herz) hinzu
  • das Futter in der Box ist bereits um 3.00 restlos aufgefressen
  • die Leute aus der Nachbarschaft beginnen uns auf Samlis Verschwinden anzusprechen und versprechen, die Augen offen zu halten - leider hat sie niemand gesehen
  • eine Nachbarin ruft an und erzählt, sie habe Samli am 14. Juli eventuell hinterm Haus gesehen
  • abends meldet sich eine andere Nachbarin mit der Nachricht, ihr Enkel habe Samli in der Bothestraße gesichtet
  • wir weiten unser Suchgebiet aus und hängen Zettel im Wohngebiet um die Bothestraße auf
  • niemand im Umkreis kann sicher bestätigen, Samli entdeckt zu haben, doch zwei Jungen halten es für nicht unwahrscheinlich
  • die Anwohner bestätigen allerdings, dass es keine solche Katze in der Nachbarschaft gebe - wenn die Kinder tatsächlich eine langhaarige Katze mit Points erblickt haben sollten, dann ist es Samli
  • abends wende ich mich an eine Tierkommunikatorin

Tag 5 - 16. Juli
  • zwischen 3.00 und 5.00 Uhr gehen wir den Weg vom Wald hinter unserem Haus bis zur Bothestraße mehrmals ab und rufen nach Samli, leider treffen wir nur einen alten Igel und eine hübsche Schildpattkatze, die uns ein Weilchen begleitet
  • das Futter in der Transportbox an der Weggabelung ist unberührt
  • morgens fährt mein Freund zu seiner Familie, um sein Examen zu feiern, ich bin bis Montagabend bei der Suche auf mich allein gestellt
  • vormittags telefoniere ich mit der Leitung von Straßenkatzen e.V., vielleicht wird mir am Abend eine Falle vorbei gebracht 
  • die Tierkommunikatorin schreibt, dass Samli am Leben und sogar in der Nähe sei
  • ich suche mit einer Freundin eine Stunde rund um unser Haus und den Hof
  • nahe der Absturzstelle stelle ich noch eine Box und Futter auf
  • die liebe Nachbarin ruft wieder an: In der Bothestraße lebt offenbar eine ältere Katze, die Samli sehr ähnlich sieht - das heißt, wir werden dieser Spur vorerst nicht weiter nachgehen!
  • von 22.00 Uhr bis Mitternacht warten wir im Dunkeln an der letzten Fundstelle, Knulla ist bei uns

Tag 6 - 17. Juli
  • zusammen mit einer Freundin durchkämme ich für Stunden den Waldrand während es wie aus Eimern schüttet, ich bin heiser vom Rufen - es ist sehr steil und rutschig und so schwer, im dichten Dornengestrüpp irgendetwas zu finden
  • an der zweiten Futterstelle in Nähe der Absturzstelle fehlt Trockenfutter, der Thunfisch ist noch da (kann eine andere Katze oder ein Igel gewesen sein)
  • die andere Futterstelle an der Wegkreuzung ist immer noch unberührt
  • plötzlich höre ich Samli schreien als ich im Wohnzimmer bin, ich laufe sofort auf den Balkon und rufe nach ihr, kann aber weder etwas hören noch sehen (wahrscheinlich war es ein Kind)
  • wir untersuchen den Waldrand noch einmal genau
  • in der Abenddämmerung warten wir lange an der Stelle des Absturzes mit Knulla
  • ich habe das Gefühl, dass Samli nicht mehr lange durchhält


Das Wunder vom überlebten Sturz

...lässt sich vielleicht durch folgende Fallstudie erklären (wobei hier der Begriff Fall sogar wörtlich zu nehmen ist):

Die Katze erreicht ihre Endgeschwindigkeit nach etwa 30 Metern. Kann sie diese Fallhöhe unversehrt überstehen, steht ihr der Himmel offen, denn selbst ein Sturz aus dem Empire State Building lässt sie nie schneller als 80 Kilometer pro Stunde werden.  
Dass dies auch in der Praxis funktioniert, belegten Wayne Whitney und Cheryl Mehlhaff 1987 mit einer Studie über das «Hochhaussyndrom der Katzen». Die zwei New Yorker Tierärzte hatten ihre Tierklinik in der 62. Strasse von Manhattan, wo offenbar regelmässig Wohnungskatzen vom Himmel fallen. 

Innerhalb von fünf Monaten wurden 132 Sturzpatienten in die New Yorker Klinik eingeliefert. Das Überraschende: 90 Prozent der Tiere überlebten das Malheur, obwohl die durchschnittliche Fallhöhe 5,5 Stockwerke (gut 20 Meter) und 22 Tiere sogar 8 oder mehr Stockwerke tief hinuntergefallen waren. Der Rekordflieger landete nach 32 Stockwerken auf Beton. Nach zwei Tagen medizinischer Beobachtung war die Katze wieder zu Hause mit einer leichten Lungenverletzung und einem abgebrochenen Zahn.
Noch ein Ergebnis der Studie ist bemerkenswert. Verletzungen waren zwar umso häufiger, je grösser die Fallhöhe war, oberhalb einer Fallhöhe von sieben Stockwerken wurden die Verletzungen jedoch wieder seltener. Und die Katzen, die zehn und mehr Stockwerke tief fielen, hatten deutlich weniger Knochenbrüche als die Opfer aus tieferen Gefilden. 
Whitney und Mehlhaff vermuten für die Langstreckensegler einen flugtechnischen Vorteil: Nach Erreichen der Endgeschwindigkeit verschwindet das Gefühl der Beschleunigung. Grund hierfür ist, dass ab einer bestimmten Falldauer (~30m) der Luftwiderstand die Fallbeschleunigung aufwiegt. 
Das Tier kann sich im Flug entspannen und seine Glieder optimal ausrichten, was bei der Landung ein gleichmässiges Verteilen der Aufprallenergie auf den ganzen Körper erlaubt. 

Helfende Hände

Stellen, an die wir uns gewendet haben:

  • alle Tierärzte in Heidelberg
  • Tierheim Heidelberg (Hörer wurde nie abgehoben, auf Mails noch nicht reagiert)
  • Tierkliniken Heidelberg & Wiesloch
  • Tasso (Sucheintrag nicht möglich, Samli ist nicht gechippt)
  • Straßenkatzen e.V. 
  • katzensuchdienst.de
  • tierschutzverzeichnis.de
  • Tierkommunikatorin 
  • Förster und Jagdpächter
  • Anwohner
Niemand hat Samli gesehen. Falls Ihnen noch Stellen bekannt sein sollten, von denen wir vielleicht Unterstützung bekommen können - melden Sie sich bitte bei uns. 

...

Ich halte es nicht mehr aus. Ich fühle mich mit jeder Minute schlechter. Ich brauche meine Katze so sehr. Das Handy meines Freundes ist aus. Ich wünschte, ich wäre an ihrer statt vom Balkon gestürzt. Ich muss dringend mit jemandem sprechen, doch ich könnte mich vermutlich gar nicht ausdrücken.
Wie können andere Katzenhalter in solchen Situationen nur die Ruhe bewahren?
Ich muss zu ihr. Ich muss sie finden. Ich weiß nicht mehr wo ich suchen soll.
Nichts schaffe ich. Ich kann stolz sein, dass mir Duschen noch gelingt. Ich sitze ansonsten nur verkrampft auf dem Sofa und aktualisiere meine Mails, in der Hoffnung einen Hinweis zu erhalten. Knulla schreit seit einer halben Stunde vor der Balkontür. Auch das halte ich nicht aus.
Jeder Wimpernschlag dauert einen Winter, mit jedem Atemzug stirbt meine Welt. Meine Pflanzen welken und ich mit ihnen. Jeden Tag werden die Furchen in meinem Gesicht tiefer, mein Gang schleppender, meine Stimme lahmer. Wahrscheinlich fallen mir bald alle Zähne aus.
Ich möchte nur wissen was mit ihr ist. Ich will es einfach nur wissen.

Jeder Hinweis zählt. Bitte zögern Sie nicht. Helfen Sie nicht nur Samli - helfen sie uns.
Wir sterben daran.

Samstag, 16. Juli 2011

Verzweifelt...

Die anstrengendsten und angsterfülltesten Tage unseres Lebens liegen hinter uns. Jedes Mal, wenn wir glaubten den Streifen am Horizont zu erkennen, wurden wir gleich darauf wieder enttäuscht. Jede weitere Stunde lässt unsere Hoffnung ein bisschen schrumpfen, auch wenn wir sie nie aufgeben werden.

Diese quälenden Was-wäre-wenn-Gedanken verschwinden einfach nicht aus unseren Köpfen.
Was wäre, wenn die Balkontür nicht offen gestanden hätte?
Was wäre, wenn wir schneller da gewesen wären?
Was wäre, wenn wir in der ersten Nacht eine Taschenlampe gehabt hätten?
Was wäre, wenn ich mich am Morgen anders verhalten hätte?
Was wäre, wenn sie mir nicht entwischt wäre?
Was wäre...?


Und auch die unerträglichen Was-ist-Gedanken sitzen uns schmerzhaft im Nacken.
Was ist, wenn sie schwer verletzt ist?
Was ist, wenn sie nicht mehr nach Hause findet?
Was ist, wenn sie bereits zuhause war?
Was ist, wenn jemand sie geklaut hat?
Was ist, wenn sie gar nicht nach Hause will?
Was ist, wenn sie gar schon...?


Eine Freundin sagte mir: "Es gibt Fehler, die bereut man ein Leben lang. Vielleicht ist das ein solcher Fehler." Bitte lass es nicht so sein. Wir lieben Samli mehr als unser Leben. Wir brauchen sie. Knulla braucht sie. Sie braucht uns. Wir sind krank vor Sorge, wir können nicht schlafen, nicht zur Ruhe kommen. Wir sind erschöpft und ausgebrannt, aber wir können nicht aufhören.



Jede Minute denke ich an Samli. An ihr weiches Fell und wie es sich anfühlt. An das Zucken ihres Schwanzes, wenn man ihren Namen sagt. An ihre aufdringliche Art, wenn sie Streicheleien einfordert. An ihre heisere Stimme, mit der sie zustimmend antwortet. An ihre blauen Augen. An ihr Köpfchen, das sie einem ständig mit Gewalt ins Gesicht donnert. Daran, wie sie sofort aufs Bett springt und sich auf die Seite rollt, wenn man sich darin niederlässt. An ihre morgendliche Toberunde mit Knulla. Wie sie ganz langsam die Pfote hebt, um sie ihrer Freundin ins Gesicht zu tatschen. Wie oft wir sie vom Bücherregal schicken mussten. Dass sie manchmal fast genervt hat, weil sie immer auf den Schoß wollte. Wie man sie auf die Schulter nehmen und mit ihr durch die Wohnung laufen konnte. An all die Liebe, die sie uns geschenkt hat. An die vielen Sorgen, die wir mit ihr hatten. An ihre Ängstlichkeit. An die tausend Witze, die wir über sie machten, weil sie sich so oft so tollpatschig verhält.

Ich halte diesen Zustand kaum noch aus. Die Zeit ist angehalten worden. Ich befinde mich in einer Welt ohne Licht und ohne Zuflucht. Ich kann sie nicht verlassen, bevor ich nicht weiß wo meine Katze ist. Meine Samli, das größte Geschenk meines Lebens.

Samli, bitte komm zurück. Du wirst so geliebt, wie man nur lieben kann. Bitte komm zurück, oder mein Leben wird stehen bleiben und ich falle endgültig in den Abgrund, an dessen Rand ich balanciere.

Freitag, 15. Juli 2011

Hinweis: Samli wurde möglicherweise in der Bothestraße gesehen!

Achtung: Ein Anwohner der Bothestraße erzählte jetzt von einer ähnlich aussehenden Katze, die in der Bothestraße lebt! Die dort gesichtete Katze war vermutlich NICHT Samli!

Heute rief mich eine liebe Nachbarin an und erzählte mir, dass ihr Enkel Samli vielleicht in der Bothestraße entdeckt habe. Das ist von uns aus hinter der Emmertsgrundpassage und gänzlich entgegen gesetzt von der Richtung, in der wir sie bislang gesucht haben.
Sofort machten wir uns auf den Weg, um in der Gegend Zettel aufzuhängen und nach ihr zu fragen. Leider hatte niemand sie gesehen - nur zwei Jungen waren sich nicht sicher, es sei aber durchaus möglich, dass es Samli gewesen ist.
Falls Sie in der Gegend der Bothestraße/Otto-Hahn-Straße/Botheplatz leben oder im Park unter der Brücke spazieren gehen, halten Sie bitte die Augen offen!
Wir machen uns außerdem Sorgen, weil Samli sich nun so nah an der Hauptstraße aufhalten könnte. Glücklicherweise führt aus dem Stadtwald ein Weg unter der Brücke entlang durch den Park zum Spielplatz an der Bothestraße. Wir halten es für wahrscheinlich, dass sie diesen Weg gelaufen ist, da sie sich bestimmt vor den Autos fürchtet. Auf einer Karte habe ich die Fußgängerroute von unserem Haus zur Bothestraße eingezeichnet und auch Samlis mögliche Tour grob umrissen:


Wir setzen sehr viel Hoffnung in diese neue Spur und bedanken uns für alle Tipps und lieben Worte, die uns bisher erreicht haben!

Spuren im Wald

Vom Hauptweg aus führt etwa parallel zu unserem Haus und Samlis Absturzstelle ein kleiner Pfad tiefer in den Wald. Hier haben wir auch einen Suchzettel aufgehängt. 


Hält man sich anschließend links, gelangt man zu dieser Weggabelung. Das ist der Ort, an dem ich Samli das letzte Mal gesehen habe. Hier habe ich eine Transportbox mit ihrer Lieblingsdecke aufgestellt, in der wir mehrmals täglich das Futter erneuern. Ich bitte Sie an der Transportbox nichts zu verändern, sollten Sie bei Ihrem Spaziergang dort vorbeikommen.


Genau dort, wo die Box jetzt steht, saß Samli am Morgen des 13.7. um kurz nach sechs.


Als Samli floh lief sie nach links, ein paar Schritte auf dem oberen Weg geradeaus und verschwand dann im Dickicht (links).


Am Baum hängt ebenfalls ein Suchplakat.


Hier habe ich Samli endgültig verloren: Im Unterholz der Steigung neben dem oberen Weg.


Man sieht, wie unübersichtlich der Abschnitt ist. Die Steigung führt letztendlich auf einen höher gelegenen Schotterweg. Ich hoffe, dass Samli nicht so weit gelaufen ist.
Doch heute morgen rief mich eine Nachbarin an, die Samli gestern früh vielleicht auf der Wiese hinter unserem Haus entdeckt hat. Das wäre gut, denn es ist näher an der Absturzstelle und nicht so tief im Wald wie wir befürchten.


Ich habe die Bilder hier veröffentlicht, um allen Interessierten Anhaltspunkte zu geben, falls sie sich an der Suche beteiligen wollen. Ich bin um jeden noch so kleinen Hinweis dankbar. Vielleicht können wir so das Puzzle vervollständigen.

Keine Spur.

Wir waren von drei bis sechs Uhr im Wald und haben uns dort auf die Lauer gelegt, wo wir sie das letzte Mal gesehen hatten. Leider hat sie sich nicht blicken lassen.
Unsere andere Katze, die sie so liebt und die wir kurzerhand zu uns holten um sie vielleicht anlocken zu können, hat die ganze Zeit gemaunzt, so als riefe sie nach ihr.
Wir haben jetzt seit fast fünfzig Stunden nur für ein paar kurze Minuten geschlafen. Ich habe keine Stimme mehr und befürchte krank zu werden. Aber wir dürfen nicht aufgeben!
Irgendein herzloser Mensch in unserem Haus hat schon wieder Suchplakate abgerissen. Ich verstehe nicht, welche Absicht er damit verfolgt oder weshalb er sich davon bedroht fühlt. Man könnte es auch einfach ignorieren, wenn man Katzen so sehr hasst.
Nie zuvor hatte ich solche Angst. Mein Leben hat seine Bedeutung verloren. Ich brauche Samli mehr als alles andere. Bitte helfen Sie uns. Wir haben bald keine Kraft mehr.

Donnerstag, 14. Juli 2011

Die beste Katze der Welt

Damit Sie sich ein Bild machen können. 













Bilder von Samlis Suche

Nachts im Stadtwald.

Die Bilder haben wir in der ersten Nacht gemacht, weil wir keine Taschenlampen hatten. Der Blitz der Kamera diente uns dabei als provisorische Lichtquelle. Die Fotos geben einen Eindruck davon, was für eine Sisyphusarbeit es ist nach einer Katze im Wald zu suchen - überall gibt es Versteckmöglichkeiten für ein Tier dieser Größe. 
Wir können also jedes suchende Auge gebrauchen. Bitte helfen Sie uns!